Rauch über dem Wasser, Feuer am Himmel: Der Bischofshof wird 1247 abgefackelt
Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Claudius Sieber-Lehmann (Universität Basel) im Rahmen der Basler Geschichtstage und in Kooperation mit der Stadt.Geschichte.Basel
Das Ereignis war spektakulär, aber wir erfahren nur indirekt davon. Papst Innozenz IV. verhängte im Sommer 1247 über Basel das Interdikt, weil die Einwohner*innen das Palatium, den Bischofshof, völlig zerstört hatten. Ein päpstliches Interdikt bedeutete, dass alle Gottesdienste nicht mehr vollzogen werden durften; die Sakramente waren wirkungslos.
Aus heutiger Sicht interessieren die Umstände, die zur Zerstörung des Bischofshofs führten. Auslöser war der Bann, den der Papst gegen Kaiser Friedrich II. geschleudert hatte. Natürlich stand der Bischof auf der Seite von Papst Innozenz III., die städtische Bevölkerung dagegen auf der Seite des gebannten Kaisers. Ihre Parteinahme gipfelte im Abfackeln der bischöflichen Residenz. Zwar leisteten die Basler*innen in der Folge die vom Papst geforderte Busse, aber die Herrschaft des bischöflichen Stadtherrn blieb angeschlagen.
Moderation: Nathalie Baumann (UB Basel)
Weitere Infos zu den Basler Geschichtstagen: www.baslergeschichtstage.ch
Im Rahmen der Veranstaltung wird auch die neue Basler Stadtgeschichte vorgestellt, deren erste Bände im Frühling beim Christoph Merian Verlag erscheinen.
Treffpunkt: 18:00 Uhr; UB Hauptbibliothek, Vortragssaal (1. Stock), keine Anmeldung erforderlich.
Abbildungen
Abb. 1: UB
Autor*in
Universitätsbibliothek Basel