Kategorie: Frühe Neuzeit

“Schwierig wird es wohl seyn zu bestimmen in wie fern Bildung für das weibliche geschlecht zuträglich sey! Noch weit schwieriger die Urtheile der Weld darüber nicht zu verletzen: den worüber wird so verschieden geurtheilt!“ Das schrieb die Basler Bürgerin Anna Maria Preiswerk-Iselin (1758-1840) im Oktober 1815 in ihr Tagebuch. In den Fussstapfen ihres berühmten Vaters,… weiterlesen

Dieses Jahr jährte sich am 19. Juni zum zweihundertsten Mal der Todestag des Basler Politikers, Diplomaten und Revolutionärs Peter Ochs-Vischer (1752–1821). Er vermittelte im April 1795 den Frieden von Basel in der Hoffnung, den Ersten Koalitionskrieg zu beenden, der ganz Europa verheerte, und damit die Voraussetzungen für eine friedliche Entwicklung der Revolution in Frankreich und… weiterlesen

Maria Gundrum gründete einen Verein, der zur Avantgarde der Basler Frauenbewegung gehört. Trotzdem kommt sie in der lokalen Geschichte nicht vor. Sie, die sich bereits als junge Lehrerin unbeliebt machte und aus Basel wegging, offenbarte später in ihrer Wahlheimat München wenig Distanz zu nationalsozialistischen Kreisen. Damit brachte sie sich endgültig um Anerkennung und Würdigung. Vom… weiterlesen

Sie stammte aus einer Herrscherfamilie und wäre sie in Akropong geblieben, wäre Anjama wohl Königinmutter geworden. Es kommt anders: Sie ist 12-jährig, als sie eine Missionarsfamilie auf deren Rückreise nach Basel begleitet. Hier bleibt sie bis zu ihrem Tod 1882. Begegnet sind wir Anjama erstmals vor rund drei Jahren. Für das Gemeindelexikon Riehen suchten wir… weiterlesen

Im August 1841 verabschiedet sich Catharina Gollmer-Schmidt von ihrer Familie in Basel. Wenig später verlässt sie mit ihrem Mann, einem frisch ordinierten Missionar, ihre Heimatstadt für immer. Sechs Monate später ist sie tot – im fernen Sierra Leone vom “Klimafieber” dahingerafft. Die Basler Mission als Heiratsvermittlerin Über Catharina Schmidts Leben ist nicht viel bekannt. Ein… weiterlesen

Im Februar 1791 reichte eine Gruppe von Bürger\*innen vor dem Basler Rat Klage ein gegen neun Hintersassen – Einwohner\*innen ohne Bürgerrecht –, die unerlaubterweise mit Gebrauchtwaren Handel trieben. Auf beiden Seiten waren ledige, verheiratete und verwitwete Frauen involviert. Der Konflikt ermöglicht einen seltenen Blick auf wirtschaftliche Aktivitäten von Frauen im 18. Jahrhundert, mit denen sie… weiterlesen

Die moderne Stadt ist ohne Kaufhaus nicht zu denken. Und das Kaufhaus nicht ohne Schaufenster. Schaufenster zeichnen ganze Strassenzüge. Sie prägen das Gesicht der Stadt. Insofern haben Schaufensterdekorateur\*innen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des Stadtraums. Wer von ihnen sein Fach beherrscht, lässt zudem die Kassen klingeln: Schaufenster machen den Flaneur zum Kunden. Der Lockruf… weiterlesen

1693 wurde der Handwerker Geörg Möringer der Gotteslästerung schuldig befunden. Der Kleine Rat verurteilte ihn zu Pranger, Zungenschlitzen und mit Androhung der Todesstrafe zu ewigem Stadt- und Landesverweis. Rund 60 Fälle von Blasphemie sind im frühneuzeitlichen Basel aktenkundig geworden. Ihre Ahndung wandelte sich im Laufe der Aufklärung jedoch grundlegend. Um eine christliche Gesellschaft bemüht Handwerker… weiterlesen

Was wäre das Münster ohne seinen Platz! Der Münsterplatz gehört zur Kirche, ist aber mehr als ihr Vorhof: Er ist auch ihr Gegenstück. Denn wenn sie Beständigkeit und Stabilität symbolisiert, so steht er für das Vorübergehende und Spontane, für den historischen Wandel der Stadt. Ins Freie Drehen wir uns noch kurz um, bevor wir die… weiterlesen

1798 werden auf dem Münsterplatz in einem revolutionären Staatsakt Freiheitsbäume aufgestellt, ein Jahr später wird im heutigen Café Isaak der Zürcher Pfarrer Lavater als Gegner der neuen politischen Ordnung inhaftiert. Der sonntägliche Gottesdienst ins Münster geht seinen normalen Gang weiter, was dem Gefangenen ins Auge sticht. Die Basler Gangart beim Kirchgang Johann Caspar Lavater (1741–1801)… weiterlesen

2006 kaufte das Städel-Museum in Frankfurt ein bislang unbekanntes Bild des Basler Malers Hans Bock mit dem Titel “Venustanz”. Es zeigt Frauen unterschiedlichsten Alters bei ihrem nächtlichen Tanz um eine Venusstatue im Basler Münster. Was aber hatte ein solches Bild im orthodox-reformierten Basel um 1600 zu suchen? Die Renovation des Münsters und der Bilderstreit 1590 beschloss der… weiterlesen

Im Winter 1588/89 beschäftigt sich Basilius Amerbach – angesehener Rechtsprofessor und Stadtsyndicus – mit den Ruinen von Augusta Raurica. Dabei entdeckt er eine der heute bekanntesten Sehenswürdigkeiten der antiken Stadt: Das römische Theater von Augst. Ein nobler Herr auf Reisen Es ist September im Jahr 1587, als ein nobler Herr den beschwerlichen Weg von Basel… weiterlesen

“Ein geborener Heyde und Schwarzer aus dem Reich des grossen Mogols gebürtig, welcher von seinem Herrn, als damah\[li\]gem Hauptmann in Diensten der Königl\[ich\] Engl\[ischen\] Ostindischen Compagnie, als ein junger Sclave aus Ostindien auf Basel gebracht, in der Christlichen Religion unterwiesen und den 27sten May 1759 in der Pfarr=Kirche zu St. Leonhard getauft worden und diesen… weiterlesen

Die Reisen nach Amerika und Asien sprengen in der Zeit um 1500 das lange vorherrschende Weltbild. Auch auf den Weltkarten, die in Basel gedruckt werden, wird die Welt neu geordnet. Karten lesen und nutzen wir im Alltag häufig so, als seien sie ein exaktes und mehr oder weniger objektives Abbild der Realität. Die kartographische Forschung… weiterlesen

Der Basler Berufsdiplomat Sir Lukas Schaub (1690–1758, den Titel verdiente er sich in englischen Diensten), liess sich 1722 malen. Die Stadt Basel kaufte das Porträt 1771. Der Ankauf geschah aber nicht um der Kunst willen. Der Grund dafür lag vielmehr nicht weit rheinabwärts, bloss einen Kanonenschuss weit entfernt. Heute ist das alles nicht mehr bekannt.… weiterlesen

Wie ordnet man die gesamte Welt der Pflanzen, wenn man mehr Erkenntnisse für die Medizin gewinnen will? Caspar Bauhin, Professor für Anatomie und Botanik in Basel nimmt sich um 1620 der Frage an. Zu ihrer Beantwortung beschreitet er einen revolutionären Weg: In seinem Werk Pinax Theatri botanico aus dem Jahr 1623 unterteilt er die bisher völlig unsystematisch… weiterlesen